….. die Unterschiede zwischen Individuen, ihre Trainierbarkeit, Gesundheit und Potenzial liegt mit großen Anteil bei der Welpenaufzucht.
Die Welpenaufzucht ist für uns eine spannende, turbulente Zeit, die sich zudem sehr stressig gestalten kann. Vor allem in der Anfangszeit überprüfen wir die Entwicklung der Fellknäule kontinuierlich.
Unsere kleinen Lagotti werden sorgfältig umsorgt und wachsen mit viel Menschenbezug inmitten unserer kleinen Familie auf. Dazu gehören auch optimale hygienische Bedingungen sowie Wärme und eine liebevoll gestaltete, saubere und trockene Wurfkiste, in der die Kleinen Schutz suchen können.
In einer in unserem Wohnbereich aufgestellten Welpenkiste erblicken die Kleinen zum ersten Mal das Licht der Welt. Hier können die Welpen und die Hündin genügend Ruhe finden, gleichzeitig ist aber der Kontakt zu uns sichergestellt. Sodass die Kleinen alle Umweltgeräusche und Einflüsse mitbekommen. Dadurch lernen die kleinen Lagotti, ganz nebenbei während sie wachsen und gedeihen, Geräusche und Dinge des täglichen Lebens kennen.
Die ersten drei Wochen verbringen die Kleinen zum Großteil mit Schlafen. Nach Ablauf dieser Zeit beginnen sie langsam, die Welt zu entdecken. Sobald sie aus der Kiste krabbeln können, wird der Welpenbereich vergrößert. Außerdem bekommen sie, ihren jeweiligen Alter entsprechend, Anregungen und Entwicklungsmöglichkeiten.
Sozialisation, was ist das eigentlich?
Unter Sozialisation versteht man einen Prozess, indem die kleinen Lagotti sich intensiv mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, die bestehenden Regeln kennenlernen sowie akzeptieren und Bindungen zu anderen Lebewesen eingehen. Besonders stark findet der Anpassungsprozess während der ersten Lebensmonate statt (wichtigste Phase ca. von der 3. bis zur 12. Lebenswoche). Wir fördern die Sozialisation mit Artgenossen, anderen Tieren, positiven Menschenkontakt und den Umgang mit Umweltreizen wie Fahrrädern, Menschenansammlungen und vieles mehr.
Die ersten Schritte der Sozialisation (ab dem 16. Lebenstag) gehen wir gemeinsam und unter wachsamer Aufsicht an. Der Stress wird so wohl dosiert, damit die kleinen Lebewesen weder unter- noch überfordert werden. In der Regel beginnen die Welpen ab der vierten Woche aktiv zu werden, das heißt sie wollen die Wurfkiste verlassen und sich auf wilde Abenteuer begeben.
Die Kleinen sind dabei extrem neugierig und erkunden Wackelbrett, Hängebrücke und Nestschaukel mit Begeisterung. Nach den ersten Ausflügen im eigenen Garten (ca. ab der 4. Woche) stehen Besuche von Kindern und fremden Menschen, kleinere Ausflüge in Wald und Stadt auf dem Plan. Das unterstützt neben dem Kennenlernen verschiedener Alltagsgeräusche und -situationen auch die motorische Entwicklung auf verschiedenen Untergründen (Asphalt, Wiese, Kies, Sand, Gitter, Holzpaneelen).
Eine frühzeitige Gewöhnung an Halsband und Geschirr und an eine Hundebox sowie kleine Autofahrten fördern zusätzlich die Entwicklung der süßen Fellknäule. Unsere Welpen werden bereits an ein Pflegeritual gewöhnt. Sie lernen Schermaschine, Krallenpflege und auch das Zupfen der Ohrhaare kennen. Das Mäulchen öffnen und Zähne zeigen, ist den Welpen nicht fremd.
Die kleinen Lockenköpfchen lassen sich stressfrei überall berühren und festhalten. Das ist nicht nur für den späteren Besuch beim Hundefriseur von Vorteil, sondern auch für den Tierarzt.
Wir konditionieren die Kleinen bereits auf eine Hundepfeife, was eine gute Vorbereitung für den sicheren Rückruf ist. Zusätzlich unterstützen wir die Stubenreinheit spielerisch.
Mit all diesen Maßnahmen schaffen wir die bestmögliche Sozialisation unserer Welpen. Der erste Grundstein ist gelegt, auf dem die zukünftigen Welpenbesitzer aufbauen können.
Bei der Welpenaufzucht ist einer artgerechte und richtige Welpenernährung der Grundstein für ein gesundes und vitales Hundeleben. Die Ernährung unserer beiden Zuchthündinnen spielt dabei eine große Rolle. Aber nicht erst bei der tragenden Hündin, sondern tatsächlich schon vor ihrer Deckung. Mit der richtigen Ernährung unserer Zuchthündin steigt die Chance auf gesunde und widerstandsfähige Welpen enorm.
Durch eine abwechslungsreiche und frische Fütterung unserer Hündin wird sich die Darmflora vielfältig entwickeln.
Diese wird von unserer Mutterhündin bei der Geburt auf die Welpen übertragen und ist die optimale Voraussetzung für ein starkes Immunsystem und eine robuste Verdauung. In den ersten vier bis fünf Lebenswochen werden unsere Tartufinis von unserer Hündin mit Muttermilch optimal versorgt. Die Welpen werden so lange gestillt, wie Anza und Brezza das freiwillig tun.
Im Alter von etwa einem Monat können die Welpen allmählich von der Muttermilch entwöhnt werden und auf feste Nahrung umsteigen. Sie brauchen Vitamine und andere Nährstoffe, die ihre natürlichen Abwehrkräfte weiter aufbauen und für gute Bakterien in ihren empfindlichen Verdauungssystemen sorgen.
Unsere Hündinnen haben einen explizit auf sie abgestimmten Ernährungsplan. Schon vor dem Deckakt bekommen sie ausgewogenes, möglichst natürliches Futter aus Frischfleisch, frischen Obst– und Gemüseanteil sowie hochwertige Öle zur optimalen Vitamin- und Mineralstoffversorgung.
Der Plan wird an die Bedürfnisse der trächtigen Hündinnen und an die Entwicklung der ungeborenen und später der Welpen schrittweise angepasst, um die optimale Versorgung auch während der Laktation zu gewährleisten.
Frühestens ab Ende der 4./ 5. Woche beginnen wir mit der Zufütterung. Anfangs bekommen sie neben Fleischbrocken vom Rind und frisch gewolften Rindfleisch einen Ziegenmilchbrei.
Später bekommen Sie ihre eigene B.A.R.F.-Ration, die ihrer Entwicklung entsprechend stetig angepasst wird. Wir verwenden überwiegend regionale Produkte aus kontrolliert biologischen Anbau um die Umwelt- und Schadstoffbelastung zu reduzieren.
Für die Anfangszeit erhalten unsere Welpen Fertigbarf mit in ihr neues Zuhause, so bekommen die Welpen keine Umstellungsprobleme.
Wir fördern die Welpen bereits ab dem 3. – 16. Lebenstag durch eine neurologische Frühstimulation. Durch verschiedene Übungen werden unsere kleinen Tartufinis vorsichtig und behutsam deutlich gelassener und stressresistenter heranwachsen.
Uns liegt jeder einzelne Welpe sehr am Herzen und wir geben uns die bestmögliche Mühe, die passende Familie für sie zu finden.
Diese sogenannten Welpentests können weder eine strenge Züchterauswahl noch das Auseinandersetzen mit der richtigen Rasse für die jeweilige Lebenssituation ersetzen. Hast Du dich dann aber für die geeignete Hunderasse entschieden, können wir innerhalb des Wurfes noch einmal bewerten, welcher Hund am besten von seinen Charakterzügen zu Dir passt.
Allerdings gilt ganz klar: Bei diesen Welpentests kann es kein richtig oder falsch geben. Es handelt sich nicht um eine Prüfung, die bestanden werden muss. Es geht lediglich darum, durch verschiedene Ergebnisse festzustellen, welcher Hund am besten den Anforderungen und den Lebensumständen der zukünftigen Halter entspricht. Natürlich können sich das Temperament und die Wesenszüge eines Hundes durch erlebte Erfahrungen, Erziehung oder sonstige Einflüsse noch einmal maßgeblich verändern. Welpentests sind nur eine Momentaufnahme und sollen nur eine Idee davon geben, mit welchem Typ Hund man es einmal zu tun haben wird.
Bei unseren Welpen wird der sogenannte „Sechs-Wochen-Test – Temperament und Reizverarbeitung” von Vanessa Engelstädter (Mensch& Hund) in unbekannter Umgebung, durchgeführt. Im Sechs-Wochen-Test werden Temperament, Reizverarbeitung und Instinktschema des Hundes bei etwa sechs Wochen alten Welpen überprüft. Mit der gemeinsamen Auswertung zwischen Hundetrainerin und uns per Videoanalyse fällt es dann leichter, den passenden Welpen in die richtige Familie zu geben.
Wie nimmt der Welpe einen fremden Menschen wahr? Ist er eher schüchtern oder nimmt er direkt Kontakt auf? Ist er eher vorsichtig oder ungestüm? Diese Testsituation soll Aussage darüber geben, ob der Hund Menschen gegenüber eher aufgeschlossen ist oder sich eher zurückhaltend zeigt.
Der Mensch wirft ein Spielzeug, z. Bsp. einen Ball. Reagiert der kleine Vierbeiner aufgeschlossen und zeigt vielleicht schon Ansätze von Kooperationsverhalten, um das Spiel weiter in Gang zu halten? Oder ist er uninteressiert an der Dynamik und zeigt sich damit vielleicht sogar eher überfordert? Unter Umständen wird es schwierig, einem solchen Hund Lernfreude und Kooperationsbereitschaft zu attestieren.
Der Welpe wird entweder auf dem Arm oder am Boden vorsichtig auf den Rücken gedreht und dabei behutsam festgehalten und untersucht (übrigens ein Verhalten, das die Hundemutter regelmäßig vornehmen muss). Zeigt der Hund Rebellion, wird hektisch und lässt sich auch durch weiteres Festhalten nicht beeindrucken, kann dies dafür sprechen, dass er eher Schwierigkeiten haben wird sich unterzuordnen.
Hier wird durch ein lautes Geräusch, wie z. Bsp. einen herunterfallenden Topfdeckel, überprüft, wie ein Welpe auf solche Umweltreize reagiert. Unsere Hunde werden bereits in den ersten Wochen immer wieder sukzessive an verschiedenste Geräusche gewöhnt und zeigen sich davon eher unbeeindruckt. Gerade ein Hund, der später einmal Stadtlärm ausgesetzt ist, sollte nicht sehr geräuschempfindlich sein.
Hier wird kurz in die Haut gezwickt und die Reaktion des jungen Hundes bewertet. Reagiert der Hund darauf überempfindlich, ist er sicher nicht der Richtige für eine Familie. Reagiert er darauf aber nur leicht bis gar nicht, kann er problemlos in eine Familie integriert werden.
Hier wird der Welpe auf einen Tisch gestellt, um zu prüfen, wie er mit dieser Situation umgeht. Die einen bleiben verhalten in der Tischmitte sitzen und trauen sich nicht, sich zu bewegen. Andere springen mit Anlauf vom Tisch und wollen übereifrig die Welt entdecken. Ein gesundes Mittelmaß an Neugierde und Vorsicht ist hier in den meisten Fällen das Optimum.
Ab der 3. Wochen dürfen unsere Tartufinis regelmäßig (mind. 3 mal) besucht werden, das fördert die Sozialisierung auf Menschen und erleichtert später den Umzug in die neue Familie.
Mit Geburt der Tartufini-Welpen läuft bei uns rund um die Uhr die Welpen-Cam. Ihr könnt von Anfang an die spannenden Abenteuer der kleinen Welpen mitverfolgen.
Catch the Moment-Erinnerungen für die Ewigkeit. Bei unseren Fotoshootings geht es immer ziemlich turbulent zu, schließlich möchten wir von jedem Tartufini einzigartige Fotos zur Erinnerung. Dafür laden wir uns einen professionellen Tierfotografen zu uns nach Hause ein. Die Fotos können bei Interesse gerne später käuflich erworben werden. Das ist ein schönes Andenken an die ersten Schritte der Tartufinis und eine aufregende Erfahrung für die kleinen Wollknäule.
Wir unterstützen den Austausch zu Fragen/ Themen von Anfang an und auch nach Auszug der kleinen Tartufinis sind wir gerne der erste Ansprechpartner.
Unseren zukünftigen Tartufini-Familien bieten wir nach 7-9 Wochen einem gemeinsamen Grooming-Tag an. An diesem Tag lernen unsere Welpenfamilien das richtige groomen ihres Lagotto. Und auch später helfen wir beim Umgang und dem Erlernen des richtigen Scherens weiter.
Die Fellknäule werden selbstverständlich ab der zweiten Lebenswoche regelmäßig (alle 21 Tage) entwurmt.
Auch ein tägliches Wiegen gehört zum Tagesablauf der Welpen dazu. Das Gewicht wird notiert, um den Entwicklungsstand der Kleinen zu dokumentieren.
Dabei führen wir jedes mal bei jedem Tartufini einen kleinen gesundheitlichen Check-up durch.
In der 8. Woche werden die Kleinen vom Tierarzt geimpft, gechippt und einem ausgiebigen Gesundheitscheck unterzogen. Unser zuständige, vom VDH anerkannte Zuchtwart hat dann bereits die Wurfabnahme durchgeführt.
Änderungen im Startpaket halten wir uns vor
Unser Zuchtziel besteht nicht darin, nur auf Äußerlichkeiten zu achten. Die Titel „Schönheits- oder Champion” sagen nichts über die Qualität der Nachzuchten aus. Stattdessen stellen wir Merkmale wie Gesundheit, Sozialverträglichkeit und Wesensfestigkeit in den Vordergrund! Als Züchter nehmen wir aktiv Einfluss auf die Welpenentwicklung. Angsthase oder Draufgänger? Wir haben es in der Hand und legen den Grundstein für die Gesundheit und ein langes Leben.
Nachdem Euer Tartufini sein bisheriges Zuhause bei uns verlassen hat, beginnt eine wichtige Lebensphase des Hundewelpen. Er verlässt nicht nur unser Haus, sondern er verliert auch mit einem Schlag seine Mutter und seine Geschwister.
Der Welpe muss diese Zeit nutzen können, um sich an seine neuen Lebensumstände anzupassen, den neuen Alltagsrhythmus zu erleben, lernen allein bleiben zu können u. v. m.
….
Als Züchter können wir die Grundlagen dafür legen, jedoch liegt es danach in der Verantwortung des Besitzers, die Grundlagen weiter auszubauen. Daher geben wir unsere Welpen ausschließlich in liebevolle und verantwortungsbewusste Hände von Menschen, die über viel Zeit und Geduld verfügen und bereit sind, sich dieser Aufgabe zu stellen.